Abteilungschronik

1983

Die Rohrdorfer Steinhebergruppe richtete die erste Veranstaltung im Steinheben aus. Der „Stein“ mit 250 kg wurde damals von Kolbermoor ausgeliehen.


1985
Zum ersten Mal tauchte der Begriff „Kraftsport“ im Zusammenhang mit dem Steinheben auf.


1987

Thekla Faltermeier war im OVB als die „stärkste Frau im Landkreis“ betitelt.
Georg Kapsner wurde deutscher Meister im Steinheben.
Lenz Kuchler erreichte den 4. Platz bei der deutschen Meisterschaft im Steinheben.


1989

Mit dem Bezug des Kraftraums im Keller des neu erbauten Sportzentrums am Turner Hölzl wurde die Kraftsportabteilung offiziell von Lorenz Kuchler gründet und in den TSV Rohrdorf-Thansau eingegliedert. Zuvor sammelte er viele Erfahrungen im Kraftsport bei den Vereinen Unterwössen und Kolbermoor.

Bei der Erstausstattung wurden die Fitness-Geräte in Eigenleistung nach Plänen der Firma Schnell gebaut. Nach und nach kamen komplexere und universell einsetzbare Geräte renommierter Firmen hinzu.

In den ersten beiden Jahrzenten stand das Trainieren für die Teilnahme bei bayerischen, deutschen und internationalen Meisterschaften im Steinheben im Vordergrund. Dabei wurden von den Rohrdorfer Kraftsportlern jahrelang konstant beachtliche Erfolge erzielt. Ein weiterer Schwerpunkt waren die Übungen zum Kraftdreikampf mit Kniebeugen, Bankdrücken und Kreuzheben.
Durch die fortlaufende Weiterbildung der Trainer und Übungsleiter fand der Übergang statt vom Steinheben und Kraftdreikampf zur medizinischen orientierten Begleittherapie und zur Kraftausdauer für jedermann und jederfrau.


1997

Frau Dr. Thekla Faltermeier-Zweckstätter startete ein spezielles Damen-Training, das auch heute noch ein fester Bestandteil des Trainingsangebotes ist.

Seit 1997 fand jährlich eine Fußwallfahrt statt, sofern dies die Beschränkungen der Corona-Pandemie zuließen. Gestartet wurde am Turner Hölzl. Ziele der letzten Jahre waren entweder die Wallfahrtskirche in Weihenlinden oder die Wallfahrtskirche Maria-Stern am Simssee. Wandertag war bei jedem Wetter, immer am Karsamstag. Die Strecken waren so gewählt, dass sie abseits der vielbefahrenen Straßen auf landschaftlich reizvollen Wegen lagen. Kurz vor dem Ziel wurde ein Rosenkranz gebetet, anschließend die Wallfahrtskirche besucht und im naheliegenden Gasthaus bei geselliger Runde gut gespeist.


2000

Etwa zur Jahrtausendwende startete Lorenz Kuchler mit Trainingseinheiten für Senioren am Vormittag. Diese Vormittagsgruppe wurde von Margit Anwander übernommen und wird bis heute fortgeführt.


2010

Georg Kapsner, ein sehr erfolgreicher Steinheber der ersten Stunde, übernahm die Leitung der Kraftsportabteilung.

Nach und nach wurden Kleingeräte für die Koordination (Jumper, Balance Board) und Kraftausdauer (Schlingentrainer, Bänder) in das Angebot mit aufgenommen.


2021

Im Frühjahr übernahm Roland Kogler die Leitung der Kraftsportabteilung.

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie trafen die Kraftsportabteilung besonders empfindlich. Der Trainingsraum im Keller hatte keine Fenster und Türen ins Freie. Daher konnten die Auflagen zum vorgeschriebenen Lüften nicht erfüllt werden und der Raum wurde während dieser Zeit behördlich gesperrt.

Im Sommer 2021 wurden Trainingseinheiten im Freien mit Thera-Bändern durchgeführt. Ab Herbst 2021 stand uns ein Hallenteil der 3-Fach Halle zeitanteilig zur Verfügung. Hier wurden Trainingseinheiten mit Thera-Bändern, Gymnastikbällen und Kurzhanteln durchgeführt. Dieser Notbehelf ersetzte das Training im Kraftsportraum nur sehr eingeschränkt.


2022

Der Gemeinderat hat in der Januar-Sitzung beschlossen, dass ein Großteil der Räumlichkeiten der bisherigen Gaststätte „Arena“ zu einem vernünftigen und großzügig angelegten „Kraftsportzentrum“ umgebaut werden.

Im Rahmen der 100-Jahr Feier des TSV Rohrdorf-Thansau veranstaltete die Kraftsportabteilung am 30.05.2022 ein Steinheben im Festzelt. Nach anfänglicher Zurückhaltung gelang es dem Moderator, Schorsch Dick, 22 Teilnehmer zu motivieren. Bürgermeister Simon Hausstetter und TSV-Vorstand Sepp Pichlmeier waren die Ersten, die sich anmeldeten. Es waren 3 Durchläufe mit dem 200 kg Stein erforderlich, bis der Sieger mit 57 cm und die Siegerin mit 11 cm feststanden. Das Zelt war voll und feuerte die Steinheber lautstark an. Das Steinheben wurde zum Highlight über das man im Dorf noch lange nach der Veranstaltung sprach.


2023

In den Sommerferien fand der Umzug der Geräte aus dem alten Kraftsportraum in die neuen Räumlichkeiten statt. Dabei wurde der Boden verlegt und die Geräte renoviert. Ende August startete das Training in den neuen Räumen.

Am 22.09.2023 erschienen 5 Jugendliche zwischen 14 und 16 Jahren und nahmen das erste Mal an einer Stunde Kraftausdauer, speziell für Jugendliche, teil. Das war die Gründungsstunde der Jugendgruppe, die im folgenden Andreas Quitt trainierte.

Am 11.11.2023 fand die offizielle Einweihung des neuen lichtdurchfluteten Raumes mit Bürgermeister Simon Hausstetter und die Segnung durch Pfarrer Robert Baumgartner statt. Viele Gemeindebürger nutzten die Gelegenheit, sich bei Kuchen und Kaffee, über den Kraftsport zu informieren. Die Mitgliederzahl stieg in den folgenden Monaten stark an.

Von Dezember bis März nutzt die Fußballabteilung den Dienstag exklusiv, um ihre Jugend zu trainieren.


Nachruf auf Lorenz Kuchler,
unseren Lenz

(✝ 27.09.2016)

Lenz war ein begeisterter Sportler, der den gesundheitlichen Sinn von Leibesübungen nicht nur für sich erkannte, sondern auch einer Vielzahl von Gemeindebürgern vermitteln konnte. Angefangen hat es bei der Leichtathletik, wo er mit seiner Gruppe immer wieder beachtliche Erfolge im Landkreis erzielte. Nach der Demontage der  Eisenbahngleise zwischen Rohrdorf und Frasdorf, war er derjenige, der sich um die Nutzung einer ca. 2 km langen Teilstrecke als Trimm-dich-Pfad stark machte. Nach seinen Anweisungen wurden in Handarbeit aus Baumstämmen und ausgedienten Telegrafenmasten die Übungsstationen gebaut. Bei der Auslegung war ihm wichtig, dass sowohl die Ausdauer als auch die Maximalkraft trainiert wurden.

Ausgehend von seiner Leidenschaft für den Sport und insbesondere dem steigern der Maximalkraft gründete Lenz 1985 die Kraftsportabteilung. Die wenigen Trainingsgeräte waren damals noch in einem Nebenraum der alten Sporthalle untergebracht. Der Raum war nicht beheizt. So kam zu den schweren Gewichten im Winter die eisige Kälte. Hart im Nehmen war Lenz immer schon. Bis ins hohe Alter nahm er erfolgreich an Wettkämpfen im Steinheben teil, von denen er einige selbst organisierte. In der Szene ist sein Name seither weit über die Grenzen bekannt. Er erreichte mit seiner außergewöhnlichen Kraft verdient die Meistertitel bei den Deutschen-, Bayerischen- und Grenzland-Meisterschaften.

Lenz war nicht nur als Steinheber anerkannt. Als Trainer und Abteilungsleiter genoss er ebenfalls große Zustimmung. So wurden unter seiner Leitung 1989 die Trainingsgeräte für den Kraftraum der neuen Turnhalle entwickelt und größtenteils in Eigenleistung gebaut. Nun musste im Winter keiner mehr mit dicker Winterkleidung trainieren. Die Geräte sind so ausgelegt, dass sie für eine breite Bevölkerungsschicht, vom Jugendlichen bis zum Seniorenalter genutzt werden können. Er besaß die natürliche Fähigkeit Interessenten zu motivieren. Dadurch stieg die Mitgliederanzahl schnell in allen Altersgruppen an. Mit beigetragen haben seine abwechslungsreichen Übungen, welche von ihm auf die individuellen persönlichen Stärken angepasst wurden. Seine Ratschläge waren wohl willkommen und führten zum vorhergesagten Erfolg. Nicht ausstehen konnte er während des Trainings das „Ratschen“. Hier beendete er immer wieder Gespräche, was ihm keiner wirklich übel nahm. Insgesamt führte er die Kraftsportabteilung über 25 Jahre.

Einmal im Jahr, am Karsamstag, ging es zu Fuß vom Turner Hölzl auf die Wallfahrt nach Weihenlinden. Die ca. 25 km wurden bei jedem Wetter gegangen, egal ob bei Schneesturm oder Sonnenschein. Es fanden sich immer 10 bis 15 tapfere Anhänger, welche begeistert mit wanderten. Bis auf die letzten 2 km durfte bei flottem Gang viel geratscht werden. Bei dem letzten Stück vor der Wallfahrtskirche wurde in Zweierreihen Aufstellung bezogen und gemeinsam der Rosenkranz gebetet.

Erwähnenswert ist auch seine natürliche Fähigkeit als Laientherapeut für die Dorn-Methode. Wer einmal bei ihm in den Genuss dieser sanften Behandlungsmethode gekommen ist, weiß, wie gefühlvoll und schmerzlindernd seine starken Hände sein konnten.

Lenz, hab tausend Dank für deine Müh, vergessen werden wir dich nie.
Deine Kameradinnen und Kameraden von der Kraftsportabteilung